Laufzeiten für Kapitalanlagen

Bei Kapitalanlagen achten Anleger heutzutage insbesondere auf zwei Punkte, nämlich einerseits auf die Rendite und zum anderen auf eine möglichst hohe Sicherheit. In dem Zusammenhang wird leider nicht selten vergessen, dass sich sämtliche Anlageformen noch durch einige weitere Punkte auszeichnen, wie zum Beispiel durch die Flexibilität und auch die Laufzeit der jeweiligen Anlageform.

Dabei sollten Anleger wissen, dass insbesondere die Laufzeit einer Geldanlage einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Rendite und auf das Anlagerisiko haben kann. Dies zeigen unter anderem Aktien eindrucksvoll, denn hier kommt es ganz entscheidend auf den Anlagehorizont an, ob im Durchschnitt betrachtet Verluste zu verbuchen sind oder Gewinne erzielt werden können. Wer beispielsweise kurzfristig mit Aktien spekuliert, erleidet häufiger Verluste, während langfristig orientierte Anleger, die beispielsweise zehn Jahre oder länger in diese Wertpapiere investieren, oftmals nicht nur eine gute Rendite erzielen, sondern auch eine vergleichsweise sichere Anlageform nutzen können.

Laufzeit beeinflusst Rendite und Sicherheit bei diversen Anlageformen

Natürlich sind es bei Weitem nicht alle Anlageformen, bei denen sich die Laufzeiten auf die Rendite sowie auf die Sicherheit des Investments auswirken. So ist es beispielsweise bei den folgenden Anlageprodukten so, dass sich die Laufzeit entweder gar nicht auf die Rendite und die Sicherheit auswirkt oder jeweils nur eine Eigenschaft betroffen ist:

Auf der anderen Seite existieren allerdings zahlreiche Anlageformen, bei denen die Laufzeit sowohl einen Einfluss auf die Rendite als auch auf das durchschnittliche Anlagerisiko hat. Zu nennen sind hier unter anderem Aktien und Anleihen. In beiden Fällen wirken sich Laufzeiten bzw. der vom Anleger gewünschte Anlagehorizont in größeren Umfang auf den Ertrag sowie auf die durchschnittliche Sicherheit aus. Ähnliches gilt für viele Investmentfonds, denn auch hier arbeitet ein ähnliches Prinzip. Ein Paradebeispiel sind sicherlich Aktien, denn hier macht es einen erheblichen Unterschied, ob der Anleger eher kurzfristig oder langfristig orientiert ist. Wer beispielsweise bei Aktien einen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahre hat, der konnte in der Vergangenheit nicht nur eine durchschnittliche Rendite von über 8 Prozent im Jahr erzielen, sondern ebenso von einer vergleichsweise hohen Sicherheit profitieren. Ähnlich verhält es sich auch bei anderen Anlageformen, wie zum Beispiel bei Investmentfonds oder Anleihen.

Welche Laufzeiten gibt es im Anlagebereich?

Eine wichtige Frage stellt sich vielen Anlegern, nämlich welche Laufzeiten es im Anlagebereich überhaupt gibt. Diesbezüglich wird häufig eine klassische Einteilung vorgenommen, nämlich in die folgenden Gruppen:

  • kurzfristige Anlageformen (bis ein Jahr)
  • mittelfristige Laufzeit (ein bis vier Jahre)
  • langfristige Anlageformen (ab vier Jahren)

Bei den Laufzeiten gibt es also praktisch eine Dreiteilung, sodass nahezu jedes Anlageprodukt in eine dieser drei Gruppen eingeteilt werden kann. So gehören beispielsweise Tagesgelder, zum Teil Festgelder und noch einige weitere Finanzprodukte zu den Anlageformen, die als kurzfristig bezeichnet werden.

Ebenso existieren natürlich diverse Finanzprodukte, die in den Bereich mittlere und lange Laufzeiten fallen. Noch wichtiger als die nominale Laufzeit eines Investments ist für den Anleger allerdings die Verfügbarkeit, die keinesfalls zwangsläufig mit der Laufzeit übereinstimmen muss.

Verfügbarkeit als wichtiges Kriterium

Bei zahlreichen Anlageformen wird vom Emittenten die nominale Laufzeit angegeben, wie zum Beispiel bei Anleihen. So werden beispielsweise festverzinsliche Wertpapiere mit einer Laufzeit von fünf Jahren emittiert, wobei die Verfügbarkeit deutlich positiver für den Anleger ist.

Bei den meisten Rentenpapieren ist es nämlich so, dass ein Verkauf jederzeit über die Börse möglich ist. In diesem Fall wäre die Laufzeit zwar mit fünf Jahren relativ langfristig angesetzt, aber aufgrund der Tatsache, dass ein Verkauf an der Börse jederzeit realisiert werden kann, ist diese Kapitalanlage mit einer sehr guten Verfügbarkeit ausgestattet. Bei den meisten Anlageformen verhält es sich so, dass sich Laufzeit bzw. Anlagehorizont und Verfügbarkeit voneinander unterscheiden. Es gibt nur vergleichsweise wenige Geldanlagen, bei denen die Laufzeit identisch mit der Verfügbarkeit ist. Dazu gehören in erster Linie:

Bei diesen drei Anlageformen ist es so, dass vorzeitige Verfügungen meistens nicht möglich sind, sodass die Verfügbarkeit mit der vereinbarten Laufzeit identisch ist. Allerdings handelt es sich dabei eher um Ausnahmen, sodass sich Anleger am besten stets an der Verfügbarkeit der jeweiligen Anlageform orientieren sollten.

Wer sein Kapital also beispielsweise kurz- oder mittelfristig investieren möchte, der kann sich trotzdem problemlos für eine Anleihe entscheiden, die noch eine Laufzeit von beispielsweise zehn Jahren hat. Allerdings muss dann beachtet werden, dass natürlich auch Anleihen ein gewisses Kursrisiko beinhalten. Wer hingegen auf jeden Fall 100 Prozent seines Kapitals zurückgezahlt haben möchte, der muss wiederum die Laufzeit mit einbeziehen. Der Grund besteht darin, dass Anleihen in der Regel nur bei Fälligkeit mit einem Kurswert von 100 Prozent zurückgezahlt werden.

Fazit zur Laufzeit von Kapitalanlagen

Wie aus den vorangegangenen Ausführungen ersichtlich ist, spielt die Laufzeit bei Kapitalanlagen eine nicht unerhebliche Rolle. Allerdings sollten Anleger in dem Zusammenhang eben nicht nur auf die reine Laufzeit achten, sondern stets die Verfügbarkeit mit einbeziehen. Es gibt nämlich zahlreiche Kapitalanlagen, bei denen Laufzeit und Verfügbarkeit voneinander abweichen, sodass der Kunde selbst entscheiden muss, welcher Faktor für ihn von großer Bedeutung ist.

Die meisten Anlageformen beinhalten eine Laufzeit, die sich von der Verfügbarkeit abgrenzt. Klassische Beispiele sind Aktien oder auch Anleihen, die der Kunde meistens jederzeit veräußern kann. Dennoch spricht nichts dagegen, langfristig in diese Wertpapiere zu investieren. Wichtig zu beachten ist ebenfalls, dass die Laufzeit einer Kapitalanlage fast immer einen Einfluss auf die Rendite sowie auf das Risiko des Investments hat.

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