Biogas Fonds als Kapitalanlage – eine Analyse

Biogas zählt zu den erneuerbaren Energien, die als umweltfreundliche Alternative in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Eingesetzt werden kann Biogas auf vielfältige Weise zur Erzeugung von Wärme und Energie, wodurch dieses Gas neben Wind- und Solarenergie zu den alternativen und nachhaltigen Energiequellen zählt. In diese nachhaltige Form der Stromerzeugung können Anleger zum Beispiel über den Weg der Biogasfonds investieren. Mit diesen Fonds beteiligen sich Investoren am Bau und Betrieb von Biogasanlagen und können durch den Verkauf des Biogases Renditen von unterschiedlicher Höhe erzielen.

Marktentwicklung der regenerativen Ressource Biogas

Aufgrund der Energiewende gewinnen erneuerbare Energien für die Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Als alternative Form der Energie- und Wärmeerzeugung wird Biogas von vielen Experten deshalb zu den Zukunftsmärkten gezählt. Seit Anfang der 1990er Jahre stieg die Anzahl der Biogasanlagen in Deutschland rasant an. Waren im Jahre 1994 noch unter 200 Anlagen in Betrieb, stieg die Anzahl der Anlagen im Jahre 2000 bereits auf über 1.000. Im Jahre 2013 konnten bereits mehr als 7.800 Biogasanlagen gezählt werden.

Mit diesen speziellen Anlagen konnte so viel Strom erzeugt werden, dass zum Beispiel im Jahre 2010 mehr als vier Millionen Haushalte in Deutschland mit dieser Energieform versorgt werden konnten. Auch in den kommenden Jahren soll die Anzahl der Biogasanlagen aller Voraussicht nach weiter steigen, wodurch Biogas noch eine größere Bedeutung haben wird.

Renditeaussichten der Geldanlage in Biogas

Biogasfonds profitieren davon, dass Biogas langfristig sowie unabhängig von der Witterung verfügbar ist und zudem davon, dass die Nachfrage nach Biogas in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter zunehmen wird. Renditen werden durch den Verkauf des erzeugten Biogases erzielt, das in Form von Energie in das öffentliche Stromnetz bzw. das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Zudem wird Biogas im Verkehrssektor genutzt, wodurch die Einsatzmöglichkeiten insgesamt betrachtet sehr vielfältig sind.

Als Rendite erhalten Anleger bei dieser Anlageform keine festgelegte Verzinsung in Aussicht gestellt, sondern ihnen wird eine Renditeprognose mitgeteilt. Dieser kalkulierte Ertrag wird bei Biogasfonds je nach Anbieter häufig mit fünf bis acht Prozent angegeben und kann sich während der Anlagedauer verändern. Allerdings ist zu beachten, dass es sich nur um Prognosen handelt, die nicht eintreffen müssen. Die Nachfrage und Verfügbarkeit spricht jedoch für gute Renditeaussichten. Zusätzlich profitieren können Anleger von einem Zinseszinseffekt, denn in der Regel erfolgt die Ausschüttung der Gewinne jährlich. Diese Erträge können sich Anleger auszahlen lassen oder sie nutzen das Kapital, um es erneut in die Biogasfonds anzulegen. Dadurch können langfristig zusätzliche Gewinne erzielt werden.

Besonderheiten bei der Investition in Biogas

Über Biogasfonds erhalten Anleger die Möglichkeit, in Form einer unternehmerischen Beteiligung in Biogasanlagen zu investieren. Damit legen die Investoren ihr Geld über Direktinvestments in Sachwerte an. Solche Geldanlagen unterliegen in der Regel im Vergleich zu zahlreichen anderen Anlageformen geringeren Schwankungen, die durch die Inflation bedingt sind.

Biogasfonds unterliegen bezüglich der Laufzeit sowie den möglichen Anlagesummen häufig einigen Einschränkungen. Beim zu investierenden Kapital gibt es häufig Mindestbeträge von beispielsweise 10.000 oder 20.000 Euro zu beachten. Die Laufzeiten können zum Beispiel bei zehn oder 20 Jahren liegen, sodass es sich um eine langfristige Anlage handelt. Allerdings erhalten Anleger häufiger die Möglichkeit, zeitlich unbefristet in Biogasfonds zu investieren. Die Laufzeit kann daher manchmal durchaus der Betriebsdauer der Biogasanlage entsprechen. In diesem Fall wird dem Anleger jedoch meistens ein Recht auf eine vorzeitige Kündigung eingeräumt. Im Fall eines vorzeitigen Verkaufs der Fondsanteile am Zweitmarkt, die ebenfalls möglich ist, ist in der Regel mit Renditeeinbußen zu rechnen.

Die Vorteile der Kapitalanlage in Biogas

Durch eine Kapitalanlage in Biogas erhalten Anleger die Gelegenheit, in die nachhaltige Erzeugung von Energie und Wärme zu investieren und sich somit an der Energiewende beteiligen. Wie es auch bei anderen regenerativen Energien üblich es, gibt es bei Biogas ebenfalls eine durch den Staat zugesagte Abnahme- sowie Preisgarantie. Dadurch wird der Verkauf des erzeugten Biogases im Rahmen der Einspeisung über das Stromnetz garantiert.

Ein weiterer Vorteil der Ressource Biogas liegt zudem darin, dass sie an allen Orten genutzt werden kann. Für den Betrieb von Biogasanlagen werden organische Stoffe, zum Beispiel in landwirtschaftlichen Betrieben anfallender Wirtschaftsdünger (Gülle oder Mist), Reststoffe (zum Beispiel Bioabfall oder Speisereste) und auch Pflanzenreste verwendet. Aus diesen organischen Stoffen wird durch Vergärung Biogas gewonnen. Ebenso kommen für Biogasanlagen Energiepflanzen infrage, die speziell für den Betrieb der Anlagen angebaut werden. Viele der genutzten organischen Stoffe, aus denen mithilfe von Biogasanlagen das Biogas produziert wird, fallen somit ohnehin im wirtschaftlichen Kreislauf von landwirtschaftlichen Betrieben und in anderen Bereichen der Gesellschaft an. Daher können diese Stoffe den Biogasanlagen im Prinzip kostenlos zugeführt werden. Zugleich stehen viele dieser benötigten Ressourcen nicht nur kostenlos, sondern in der Regel auch in unbegrenztem Umfang zur Verfügung. Es können nämlich sowohl nachwachsende Rohstoffe wie Pflanzen, als auch nicht mehr benötigte Abfälle und Reststoffe verwendet werden.

Vorteilhaft ist beim Energielieferanten Biogas ebenfalls, dass die Erzeugung der Energie wetterunabhängig erfolgen kann. Eine weitere positive Eigenschaft besteht beim Biogas darin, dass es gespeichert werden kann. Dadurch kann es in Zeiten, in denen wenig Energie benötigt wird, zunächst „gesammelt“ und anschließend in Spitzenzeiten genutzt werden. Diese Vorteile bei der Erzeugung des Biogases können sich auch auf die Sicherheit und Renditechancen der Kapitalanlage in Biogas auswirken, also letztendlich auch auf das Investment in Biogasfonds.

Nachteile und Risiken der Kapitalanlage Biogas (Biogasfonds)

Bei Biogasfonds handelt es sich um geschlossene Fonds, bei denen besondere Risiken beachtet werden müssen. Diese Gefahren sind zunächst nicht in den Biogasanlagen selbst, sondern in der jeweiligen Anlageform zu sehen. Bei geschlossenen Fonds besteht für Anleger nämlich immer das Risiko des Totalverlustes. Durch getroffene Sicherungsmechanismen kann diese Gefahr allerdings für die Anleger begrenzt werden. Insbesondere spezielle Sicherungsmechanismen können dafür sorgen, dass die finanziellen Mittel der Anleger bei Insolvenz und finanzieller Schieflage des Unternehmens geschützt sind.

Die Wirtschaftlichkeit von Biogasfonds hängt stark vom Betreiber der Anlage sowie vom eingesetzten Fondsinitiator ab. Der Betreiber einer Anlage muss wirtschaftlich handeln können, damit prognostizierte Renditen auch tatsächlich in der Praxis eintreffen. Eine Schließung der Anlage, die durch eine Insolvenz bedingt ist, kann somit nicht ausgeschlossen werden. Dadurch kann den Anlegern allerdings ein großer Teil oder auch das gesamte Kapital verlorengehen. Dieses Risiko kann zum Beispiel minimiert werden, indem sich Anleger vor der Investition in Biogasfonds genau mit den Details der Fonds, zum Beispiel mit den Fähigkeiten des Fondsinitiators und des Betreibers der Biogasanlage, befassen.

Eine langjährige Erfahrung und der erfolgreiche Abschluss von Projekten der Art können für die jeweilige Investition sprechen. Für mehr Sicherheit sorgt neben der Leistungsbilanz der Beteiligten auch eine transparente Unternehmenskommunikation. Dadurch wird sichergestellt, dass Anleger durch den Fondsinitiator stets über alle Besonderheiten und Neuigkeiten informiert werden.

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