Wie findet man den besten Stromanbieter?

Es wird heutzutage sehr viel über Strom, den Stromverbrauch privater Haushalte, Stromanbieter und die Kosten für den Strom geredet und geschrieben. Das sorgt dafür, dass viele Verbraucher verunsichert sind, ob sie den günstigsten Stromtarif haben oder ob ihr Stromanbieter zu den besten am Markt gehört.

Europaweit ist seit 1996 durch die EU Richtlinie zur Liberalisierung des Strommarktes das Strom-Monopol abgeschafft. Deutsche Stromverbraucher können sich ihren Stromanbieter selbst aussuchen, seitdem 1998 das Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts verabschiedet wurde. Deshalb ist ein Wechsel des Stromanbieters heutzutage problemlos möglich.

Wie findet man den besten Stromanbieter?

Strompreisvergleich nutzen

Da sieht es auf den ersten Blick nicht so einfach aus, den besten Anbieter herauszufinden. Dank des Internets ist es aber nicht schwierig, den besten und günstigsten Stromanbieter ausfindig zu machen. Es gibt im Netz zahlreiche Seiten, auf den man mithilfe eines Stromtarifrechners schnell und unkompliziert einen Vergleich verschiedener Stromanbieter machen kann.

Vergleich von lokal ansässigen Stromanbietern

Um solch einen Strompreisvergleich zu starten, benötigt man nur seine Postleitzahl sowie den bisherigen Stromverbrauch. Die Postleitzahl benötigt der Vergleichsrechner, weil zum einen nicht alle Stromtarife im gesamten Bundesgebiet verfügbar sind. Außerdem bieten manche Stromversorger ihre Tarife nur lokal an oder sie haben maßgeschneiderte Angebote für bestimmte Gebiete, wie zum Beispiel Großstädte oder Ballungsräume, im Angebot. Ferner müssen einige kleinere Anbieter den lokalen Netzbetreibern eine Gebühr für die Nutzung des Stromnetzes zahlen, die natürlich dem Endverbraucher in Rechnung gestellt wird.

Stromverbrauch ermitteln

Den Stromverbrauch kann man entweder an seinem Stromzähler ablesen oder man sucht sich die letzte Stromabrechnung heraus, in der der Verbrauch ebenfalls aufgelistet ist. Wem dies zu aufwendig ist, der kann sich auch an die ungefähren Richtwerte halten, die besagen, dass ein Single circa 2.000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr verbraucht, bei zwei Personen sind es etwa 3.500 kWh jährlich, eine Familie mit vier bis fünf Personen verbraucht ungefähr 5.000 kWh pro Jahr und bei größeren Haushalten rechnet man circa 8.000 kWh jährlich.

Beste Stromanbieter als Ergebnisliste

Es kommt aber nicht auf einige wenige Kilowattstunden mehr oder weniger an. Nach der Eingabe dieser Daten zeigt der Strom-Vergleichsrechner sofort die ersten Ergebnisse an. Meist sind dies die Ergebnisse für private Endverbraucher, da die Energieversorger für gewerbliche Kunden spezielle Tarife anbieten. Man kann bei der Suche aber auch angeben, ob man sich für die Angebote für Gewerbekunden interessiert. Nach dem Anzeigen der ersten Suchergebnisse gibt es bei vielen Stromrechnern noch die Möglichkeit, die Suche weiter zu verfeinern beziehungsweise besser an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. So kann man beispielsweise aussuchen, ob es sich ausschließlich um Ökostrom handeln soll oder ob man an einer Treueprämie für den Wechsel interessiert ist. Es ist auch möglich, alle Anbieter, die Vorauskasse verlangen, nicht anzeigen zu lassen oder auch solche Anbieter auszuschließen, die vorab eine Kaution verlangen.

Angebote der Stromanbieter mit Boni für Neukunden

Oft wird ein Bonus, den die Stromanbieter an Neukunden zahlen, gleich in den Tarif mit einberechnet, man kann dies aber auch ausschließen. Weitere Auswahlmöglichkeiten, die bei der Suche nach dem besten Stromanbieter mit einbezogen werden können, sind die Länge der Vertragslaufzeit, oder ob der Tarif eine Preisgarantie enthalten soll. Auch die Zahlweise kann ein Auswahlkriterium sein, also zum Beispiel, ob die Vorauszahlung für den Stromverbrauch monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder einmal im Jahr erfolgen soll oder ob dies dem Interessenten egal ist.

Einige Stromanbieter haben auch die Besonderheit im Angebot, dass sie Tarife anbieten, die einen Unterschied zwischen einer Hochlastzeit und einer Schwachlastzeit machen. Diese Tarife eignen sich besonders für Verbraucher, die beispielsweise am Wochenende oder in der Nacht viel Strom verbrauchen, zum Beispiel durch ein Nachtspeichergerät oder weil sie tagsüber kaum zu Hause sind. Um einen solchen Tarif zu nutzen, muss der Verbraucher allerdings einen Stromzähler mit zwei Zählwerken haben. Das eine Zählwerk misst dann den Stromverbrauch zur Hauptzeit und das andere Zählwerk den Verbrauch zur Nebenzeit. Zu erkennen ist solch ein spezieller Zähler an den Kennzeichnungen ­HT für Hochtarif und NT für Niedertarif.

Die meisten der im Internet angebotenen Stromvergleichsrechner sind kostenlos und ermöglichen dem Verbraucher einen schnellen und umfassenden Überblick über die besten Stromanbieter in seiner Region. Abschließend ist noch zu sagen, dass es sich auch lohnen kann, ein Angebot eines anderen Stromversorgers einzuholen, um es als Verhandlungsgrundlage für den eigenen Stromanbieter zu nutzen, um über eine Reduzierung des Strompreises zu verhandeln.

Stromanbieter Überblick

Welche Stromanbieter gibt es in Deutschland?

Es gibt mittlerweile in Deutschland mehr als 900 Stromanbieter. Dazu zählen sowohl alle Energieversorger, die Strom selbst erzeugen, als auch Anbieter, die den Strom nur verteilen, übertragen oder vertreiben. Meist versorgen die Energieversorgungsunternehmen die Endverbraucher nicht nur mit Strom, sondern auch mit anderen Energien, wie beispielsweise Gas und Fernwärme. Der gesamte Strommarkt in Deutschland wird zu etwa 80 % von den fünf größten Energieversorgungsunternehmen beherrscht, aber die kleineren Anbieter holen am Markt immer mehr auf.

Dabei muss man zwischen überregionalen Versorgungsunternehmen, die auch die Erlaubnis haben, Hochspannungsnetze zu betreiben, und den regionalen Versorgern, unterscheiden. Häufig sind die regionalen Versorger Tochterunternehmen der großen Anbieter oder es handelt sich um die örtlichen Stadtwerke. Doch in vielen Bereichen Deutschlands sind auch immer mehr unabhängige Stromanbieter vertreten, die die Stromversorgung übernehmen. Dies ist unter anderem dem dritten Energiepaket der Europäischen Union zu verdanken. In diesem dritten Energiepaket wurde vereinbart, die Rechte der Verbraucher als Stromkunden zu stärken. Deshalb finden sich in den zwei Richtlinien und drei Verordnungen, die die Europäische Union im Jahr 2009 beschlossen hat, viele Rechte der Verbraucher, die sie vorher nicht hatten. Seit dem Beschluss der EU haben die Endverbraucher das Recht, den Stromanbieter in einem Zeitraum von drei Wochen kostenlos zu wechseln und spätestens sechs Wochen nach dem Wechsel eine Abschlussrechnung von ihrem bisherigen Stromanbieter zu erhalten.

Außerdem müssen die Stromanbieter ihren Kunden alle erforderlichen Verbrauchsdaten zur Verfügung stellen, ansonsten können sie verpflichtet werden, dem Verbraucher eine Entschädigung zu zahlen. Sollte es zu Beschwerden seitens des Verbrauchers wegen der Stromabrechnung kommen, hat er das Recht, einen unabhängigen Sachverständigen oder eine Verbraucherschutzeinrichtung einzuschalten, um die Beschwerde zu prüfen. All diese Rechte der Verbraucher müssen die Stromanbieter entweder auf ihren Rechnungen oder auf ihrer Internetseite veröffentlichen.

Kein Risiko bei Insolvenz eines Stomanbieters

Hat man das Pech gehabt, sich für einen Stromanbieter zu entscheiden, der plötzlich Insolvenz anmelden muss, bedeutet dies nicht, dass die Stromversorgung des eigenen Haushalts nun unterbrochen ist. Kann der Energieversorger den Strom nicht mehr liefern, so sind lokale Anbieter, wie zum Beispiel ­die örtlichen Stadtwerke, gesetzlich ­verpflichtet, die Grundversorgung mit Strom nahtlos weiterzuführen.

Strompakete

Einige Stromanbieter bieten auch sogenannte Strompakete an. Bei diesen Strompaketen erhält der Kunde eine im Vertrag vereinbarte Anzahl an Kilowattstunden Strom, für die er einen Festpreis bezahlt.

Bei diesem Modell ist aber zu beachten, dass nicht verbrauchte Kilowattstunden nicht vergütet werden. Verbraucht man dagegen mehr Kilowattstunden als in dem Strompaket enthalten sind, muss der zusätzliche Verbrauch separat bezahlt werden. Die Preise für diesen zusätzlichen Verbrauch liegen dabei in der Regel über dem regulären Preisen für den Stromverbrauch. Wer sich also für solch einen Tarif entscheidet, sollte seinen Stromverbrauch sehr genau einschätzen können. Wer dagegen genau weiß, wie hoch sein jährlicher Stromverbrauch ist, kann sich auch für den umgekehrten Weg entscheiden.

Bei diesem Tarifmodell zahlt man an den Stromversorger einen Pauschalbetrag, der in etwa den Kosten für den Stromverbrauch entspricht. DerStromanbieter rechnet dann den Verbrauch genau ab und teilt dem Kunden am Jahresende mit, ob noch Geld nachzuzahlen ist oder ob ein Guthaben entstanden ist.