FX Optionen sind die gängigen Handelsinstrumente für Privatanleger und auch große institutionelle Investoren im Devisengeschäft (Forex = Foreign exchange market, daher FX). Diese Devisenoptionen verbriefen genau wie eine Option auf Aktien oder Rohstoffe bestimmte Rechte, nämlich eine Devisenposition zu einem bestimmten Wechselkurs zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put), doch dieses verbriefte Recht bildet im praktischen Handel nur eine theoretische Grundlage, die niemand (zumindest als Privatanleger) nutzt.
Vielmehr nutzen Privatanleger FX Optionen, um nicht Währungslots, auch nicht Mini- oder Mikrolots handeln zu müssen, die eine viel stärkere Kapitalisierung bei viel geringeren Kapitalschwankungen erfordern.
Warum FX Optionen?
Diese Option erfüllt für den Privatanleger denselben Zweck wie alle Futures und Derivate: Es sind hoch gehebelte Handelsinstrumente, die folglich in kurzer Zeit große Kapitalschwankungen bewirken und daher für den Handel auch mit wenig Kapitaleinsatz geeignet sind. Wer ein Währungslot kaufen würde, musste 100.000 Einheiten der Währung in die Hand nehmen, bei Minilots sind es 10.000 und bei Mikrolots 1.000 Einheiten, doch fallen auch die Kapitalschwankungen nur sehr geringfügig aus.
Der Euro (Basiswert) bewegt sich zum Dollar in einer Woche vielleicht von 1,35 bis 1,37, die Preis Differenz beim Mikrolot beträgt also 20 Euro (1.350 bis 1.370 Euro). Das ist wenig riskant, aber auch wenig spannend. FX Optionen können bei so einer Differenz schon einmal ihren Wert verdoppeln. Ein Knock-out kann bei 1,35 glatt einen Euro kosten, bei 1,37 dann zwei Euro. Während der Anleger also mit echtem Geld – Lots, Mini- und Mikrolots – eine Differenz von 1,4% handeln kann, sind es mit FX Optionen einhundert Prozent (etwa 70-facher Hebel). Es gibt auch noch viel höhere Hebel, die entsprechend immer riskanter, aber auch immer gewinnträchtiger ausfallen.
Wie kann ich Forex Optionen handeln?
Trader können sich bei einem Forex- und/oder CFD-Broker anmelden, der
- CFDs als Derivate auf Währungspaare anbietet und
- in der Regel auch das Forex Handeln mit Währungslots, Mini- und Mikrolots (Option) ermöglicht.
Diese Lots handeln große institutionelle Investoren entweder im Interbankenmarkt oder als international tätiger Konzern, der seine nötigen Devisen (oder im Ausland eingenommenen Devisen) als echtes Geld handeln muss. Er verfügt über Währungsbestände beispielsweise in Euro, Dollar, Pfund und Schweizer Franken, weil er in diesen Ländern Absatzmärkte und Produktionsstätten hat. Diese Währungsbestände sind zum Zwecke einer ausgewogenen Unternehmenstätigkeit auf dem Devisenmarkt möglichst günstig zu handeln.
Der Konzern besitzt gerade große Europositionen, benötigt aber etwas mehr Dollarbestände, also handelt er an der Forex und geht dabei wirtschaftlich vor: Er kauft die Dollarbestände zu einem für den Kauf günstigen Euro-Dollar-Kurs. Das ist einer der Hauptzwecke der Forex. Der Privatanleger muss sich darum überhaupt nicht kümmern, er handelt FX Optionen zu reinen Spekulationszwecken und wird sich beim entsprechenden Anbieter auch nur für die CFDs als Trade Instrument interessieren. Knock-outs sind ein anderes, den CFDs sehr ähnliches Handelsinstrument, das auch von kostenlosen Börsenplätzen permanent publiziert wird (die CFDs nicht) und daher von jedem beliebigen Online-Broker aus gehandelt werden kann. Allerdings kosten Knock-outs Gebühren, CFDs sind also die günstigeren FX Optionen.
Oliver ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Oliver hat schon viele Jahre Erfahrung als Investmentbanker und schreibt nebenher als Freischaffender für einige große Finanzmagazine und Blogs.