Forex: Trading mit dem Wirtschaftskalender

Forex Trading findet sehr stark mithilfe von Chartanalysen statt, jedoch verweisen erfolgreiche Trader an der Forex immer wieder auf den Wirtschaftskalender. Forex Broker wissen um diese Strategie, sie blenden im besten Fall die Finanznews als Laufleiste ein und bieten außerdem einen Wirtschaftskalender für die Woche und den Monat an. Die aktuellen Finanznachrichten werden sich auf die Entwicklungen an der Forex auswirken.

Wirtschaftskalender: Was lässt sich für die Forex entnehmen?

Dass konjunkturelle Nachrichten die Aktienmärkte und ihre Indizes beeinflussen, leuchtet sofort ein. Doch welche Finanz-News wirken sich an der Forex aus? Das sollten gerade diejenigen Forex Trader verstehen lernen, die ihre ersten Schritte auf diesem spannenden Feld unternehmen und von den teils sehr hohen Volatilitäten an der Forex profitieren möchten. Das Unterschätzen des Wirtschaftskalenders und der damit verbundenen Möglichkeiten, aber auch Gefahren gehört zu den Fehlern, die von Anfängern an der Forex am häufigsten begangen werden. Das liegt auch daran, dass der Wirtschaftskalender gerade für die Forex nur schwer zu interpretieren ist. Es gibt jedoch einige Regeln für den richtigen Umgang mit dem Wirtschaftskalender.

Vor allem die negativen Nachrichten müssen Trader an der Forex stets im Auge behalten, weil die Reaktionen hierauf weitaus stärker ausfallen als auf positive, möglicherweise sogar erwartete News. Zu den reinen Daten der Nachrichten, die von den Konzernen und Banken kommen, gibt es immer Statements von wichtigen Finanzkommentatoren, die an der Forex fast ebenso ernst genommen werden.

Die jeweiligen Pressemeldungen sorgen bei institutionellen Investoren und auch geringer kapitalisierten privaten Anlegern immer für eine Erwartungshaltung, die den weiteren Kursverlauf beeinflusst. So eine Haltung baut sich oft schon vor den News auf, etwa vor EZB-Tagungen oder den Sitzungen des FED-Offenmarktausschusses.

Wenn dann die Nachricht selbst kleine Abweichungen von der vorherigen Prognose aufweist, können die Märkte gerade an der Forex förmlich explodieren. Natürlich müssen Forex Trader diejenigen Wirtschaftsnachrichten vorrangig betrachten, welche die ökonomische und geldpolitische Entwicklung in denjenigen Währungsräumen widerspiegeln, deren Devisen gerade gehandelt werden. Die Arbeitsmarktdaten dieser Länder sollten immer beachtet werden. Bei lateinamerikanischen Staaten sind vor allem wirtschaftlich schwächelnde Länder von Interesse, während diese in der Euro-Zone das Gesamtverhältnis zwischen dem Euro und anderen Majors nicht in jedem Fall beeinflussen können. Eine Ausnahme bildet seit 2014 Griechenland, die Drohkulisse des “Grexit” (Griechenlands Austritt aus dem Euro) bringt die gesamte europäische Währung unter Druck.

Besonderheiten bei den Wirtschaftsnachrichten und der Forex

Es gibt abweichend von den soeben postulierten Regeln einige Besonderheiten und Ausnahmen. So ist die Entwicklung der US-Wirtschaft immer bedeutsam, selbst wenn der Trader an der Forex aktuell gar nicht mit dem US-Dollar befasst ist. Der Dollarkurs beeinflusst aber immer die anderen Währungen. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass eine Wirtschaftskrise nicht notwendigerweise und unmittelbar mit einer Währungsabwertung einhergehen muss – und umgekehrt. Jedoch sind hier einerseits Kausalitäten, andererseits zeitversetzte Reaktionen zu beachten.

Die Kausalitäten: Die Euroabwertung seit dem letzten Quartal 2014 stützt natürlich die europäische Exportwirtschaft. Der Umkehrschluss – europäischer Export hat Einfluss auf das Währungsverhältnis zum Dollar – wäre vordergründig betrachtet falsch, kann sich aber durch zeitversetzte Reaktionen so “anfühlen”. Dieses Phänomen gibt es an vielen Stellen, gerade die Forex ist davon sehr stark betroffen.

Wie sind an der Forex nun Wirtschaftsnachrichten zu interpretieren?

Trader sollten wissen, dass starke Nachrichten starke Kurse machen, deren Richtung jedoch fast nie vorherbestimmt werden kann. Gleichzeitig werden starke Nachrichten die Volatilität heraufschrauben, dieses Gesetz gilt praktisch immer. Nun kann ein Trader überlegen, was er mit einer starken Volatilität anfängt – beispielsweise ein Breakout-Trading mit Kaufstopps in beide Richtungen – und ob er die Wirtschaftsnews gezielt für solche Aktivitäten an der Forex scannt. Aus einem Wirtschaftskalender lassen sich im besten Fall – wenn er einen weiten Rückblick liefert – solche Einflüsse an der Forex für die letzten Monate und Jahre studieren.